von Otamo Tipa
Im November 2019 haben wir uns jeden Mittwoch mit der Verfolgung von Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt. Dabei ging es um Menschen, die in Woltersdorf gelebt hatten. Juden, Kranke oder Behinderte und auch Sinti und Roma wurden verfolgt.
In der 1. Woche hat uns Georg aus dem Buch: „Damals war es Friedrich“ vorgelesen.
In der 2. Woche hat uns Karin (unsere Förderlehrerin) erzählt, was mit ihren Großeltern passiert ist. Ihr Opa wurde in ein Krankenhaus eingewiesen und dort wurde sein Tod vertuscht.
In der 3. Woche kam Frau Przyklenk und hat über die Familie Gumpert berichtet. Sie wohnte in Woltersdorf und ihr Haus
In der 4. Woche ging es dann um Hans Leibnitz, der Mitbesitzer eines Grundstücks in der Werderstraße in Woltersdorf. Sehr viel ist nicht bekannt über sein Leben, außer das er eine Importfirma von seinem Vater übernommen hatte, die von den Nazis aufgelöst wurde. Auch das Haus wurde zwangsversteigert. Hans Leibnitz wurde 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert und ist dann dort nach wenigen Monaten gestorben. So wie ihm erging es leider vielen Juden, damit so was nicht noch mal passiert haben wir uns an der Stolpersteinverlegung beteiligt.
Für die feierliche Verlegung haben wir uns Fragen an Hans Leibnitz ausgedacht, auf die es leider keine Antworten mehr geben kann. Zum Beispiel:
„Wo war dein Lieblingsort?“
„Hattest du Tagebuch geschrieben?“
„In welcher Schule warst du?“
„Hattest du ein Fahrrad oder ein Auto?“
„Hattest du Weihnachten gefeiert?“
„Hattest du ein Hund oder eine Katze?“
Wir haben die Fragen auf bunte Blätter geschrieben und bei der Stolpersteinverlegung vorgelesen und hoch gehalten.