Königlicher Besuch – der kleine Prinz an der FSW

Als ich vor nicht ganz einem Monat angeschrieben wurde mit der Bitte, der diesjährigen Theateraufführung fotografisch beizuwohnen, wusste ich nicht so recht, was ich zu erwarten hatte. Schultheater-Aufführungen sind, ehrlich gesagt, nicht so wirklich mein Ding. Bestenfalls sind sie, so dachte ich, wohl irgendwie niedlich, schlimmstenfalls – nun, reden wir nicht drüber. Aber ich hätte ja meine Kamera dabei und könnte, sollte der schlimmste Fall eintreten, das Gesagte einfach ausblenden und mich auf meine Arbeit konzentrieren.

Tja.

Letztendlich musste ich allerdings aufpassen, dass ich meine Aufgabe nicht ausblendete, denn schon nach wenigen Minuten hatten mich die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler in den Bann des Stückes gezogen. Mit einer teils erstaunlichen Bühnenpräsenz und Souveränität erfüllten sie ihre Rollen mit Leben und der eine oder die andere gab dem Bühnen-Ich eine Tiefe, von der sich mancher TV-Soap-Darsteller eine Scheibe abschneiden könnte. In jeder Minute des Stückes, das auch in seiner Dauer mit 1 h einer „echten“ Theateraufführung nur wenig nachstand, sah und spürte man die Liebe und Hingabe, mit welcher alle Beteiligten – allen voran FSW-Theater“produzent“ Thomas Häbler und Kostümchefin Anja Schweinbenz – die allseits bekannte Geschichte vom Kleinen Prinzen in Szene setzten. Die geschickt und unaufdringlich integrierten Musik- und Tanzeinlagen gaben dem Stück noch den letzten Schliff und waren sozusagen das Tüpfelchen auf dem i.

Was bleibt, ist das Wissen, sich gewaltig geirrt zu haben – Schultheater kann eben nicht nur niedlich oder grausam oder irgendetwas dazwischen sein, es kann dich auch mitnehmen und berühren; und der Nachhall der Worte des vermutlich berühmtesten Zitats dieses Stückes.

„Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.“

Text und Bilder: Nadine Schäfer

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