Mein 10. Geburtstag – eine Schule erzählt

Text: Cathleen Bornowski

Am 1. September 2018 hatte ich meinen 10. Geburtstag. Dass ich einmal so alt werden würde, hätte vor meiner nicht ganz so einfachen Geburt niemand gedacht. Am wenigsten meine Eltern, die Gründer der FSW.

Gestatten, ich bin die namenlose, von allen meinen Kindern heiß geliebte Schule. Ich bin die Freie Schule. Man findet mich in der Blumenstraße in Woltersdorf.

Dort ließ ich es am besagten Samstag mit einer riesigen Schar an Gästen (Schülern, Ehemaligen, Eltern, Pädagogen, vielfältigen Unterstützern und Freunden) rocken. Schaumküsse flogen, Riesenseifenblasen schillerten, Feuerkraken begeisterten, ein musikalisches Highlight jagte das nächste …
Zu Beginn durchlebten wir mit Andrea Wolter, kommissarische Schulleiterin und die Person, die immer an mich geglaubt und bis heute jede Menge Lebenszeit in meine Entwicklung gesteckt hat, noch einmal die turbulenten Anfänge meiner Entstehung. Damals – 2008 – bangten meine geistigen Mütter und Väter um die Genehmigung des Bildungsministeriums, die dann drei Tage vor offiziellem Schuljahresbeginn auch eintraf.

Und das, nachdem sie sich zwei Jahre zuvor aufgrund eines Aushangs in einer Kita zusammengefunden, in nächtelangen Diskussionen ein Konzept für mich ausgedacht und schließlich ihren gesamten Jahresurlaub für die eigenhändige Instandsetzung meiner Behausung verwendet hatten. Mit solchen multitalentierten Eltern kann nicht viel schiefgehen. Ging auch nicht – sie halfen mir bei den dann nicht ausbleibenden Kinderkrankheiten, klärten den einen oder anderen Konflikt in meiner stetig wachsenden „Schulfamilie“ und schafften es dann auch noch Pädagogen zu finden, die genauso begeistert waren wie sie selbst (manche behaupten, es müsste „genauso verrückt“ heißen).

Bei meiner Entstehung war, damals wie heute, viel Enthusiasmus im Spiel. Die Idee einer „anderen Schule“ war der Ausgangspunkt, der Wunsch nach einem Ort wo Lernen leicht fällt, sogar Freude macht?! (spätestens hier wirds märchenhaft, werden jetzt einige denken) und man vor allem Sachen lernt, die man wirklich fürs Leben braucht.

Enthusiasmus hilft. Ich bin der lebende Beweis.

Und dazu werkeln und tüfteln meine 15 unermüdlichen Pädagogen täglich an ihren Materialien, Konzepten und Stundenvorbereitungen. Wenn sie nicht nebenbei noch mitreißende Theaterstücke schreiben und aufführen. Auch das war ein echtes Highlight zum Jubiläum. Genau wie all die selbstgemachten Torten und Kuchen, Smoothies, Crepes, Zuckerwatte und nicht zuletzt das „Süße-Sünde-Eis“. Und sogar ein ganzes Wildschwein hatte Hausmeister Andy mir zu Ehren aufgetischt.
„Echt nice, einfach Mega!“ sagt dazu eine glücklich Zehnjährige.

Wer mich einmal besuchen kommen möchte, hat dazu am Samstag, den 08.12.2018 von 15-18 Uhr Gelegenheit. Dann wird es wunderbar weihnachtlich in meinem Garten mit frisch gebackenen Waffeln, selbst gebrannten Mandeln, Keksen und noch vielen Überraschungen mehr. Alles mit Liebe selbst gemacht, wie immer.

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